Manchmal kreisen Deine Gedanken sehr intensiv. Du bist vielleicht besorgt. Du planst vielleicht ein wichtiges Gespräch für morgen. Oder erinnerst Dich an eine Situation, in der Du nicht fair behandelt wurdest. Leicht kann es passieren, dass Du das Gespräch oder das Erlebnis immer wieder von vorne durchspielst. Dann planst Du nicht mehr, dann grübelst Du nur noch.

Ein großes Opernhaus

Wenn ich ein solches Durcheinander an Gedanken erlebe stelle ich mir gerne vor, dass mein Kopf eine Art Opernhaus ist. Ich sitze allein im Publikum und alle Gedanken rennen als Schauspieler auf die Bühne. Alle versuchen, die Hauptrolle zu spielen. Mit Trompeten, Dschingderassa und Geschrei. Vielleicht mit Opernarien. Oder was immer Dir einfällt. Du kannst auch eine Zirkus-Manege nehmen, das passt gut zum Chaos.

Sind alle wichtig, ist es keiner mehr

Sehr schnell stellt sich dann bei mir das Gefühl ein, dass keiner der Gedanken wichtig genug ist, um auf der Bühne zu bleiben. Alles rempelt und drängelt, jeder will der Wichtigste sein. Und am Ende ist alles egal.

Dann werde ich ruhiger. Die Bühne ist zwar immer noch voll. Doch das Geschrei wird immer leiser. Bis ich in Gedanken aufstehe und aus dem Saal gehe. Oder aus dem Zirkuszelt.

Der Körper folgt den Gedanken

Das ist natürlich nur ein Traumbild, eine Phantasie. Trotzdem erlebe ich, dass Geist und Körper durch die Vorstellung gelassener werden. Ich spüre, dass alle Gedanken nur in meinem Kopf existieren. Auch alle Erinnerungen an unangenehme Erlebnisse, die längst vorbei sind. Und alle künftigen Ereignisse, die noch gar nicht stattgefunden haben.

Wenn ich besser spüre, dass nichts von den Gedanken an Vergangenheit oder Zukunft wirklich existiert, jetzt im aktuellen Moment… dann werden alle Ängste plötzlich kleiner

Alles Gute,
Nils